CMD-Diagnose (Funktionsanalyse)

Die manuelle & instrumentelle Funktionsanalyse bei Craniomandibulärer Dysfunktion

Viele CMD-Betroffene haben oft eine lange Leidensgeschichte. Oft leiden sie jahrelang unter Schmerzen, Schwindel oder Tinnitus und ihre Lebensqualität ist dabei massiv eingeschränkt, bevor sie die Diagnose Craniomandibuläre Dysfunktion erhalten.

Auf Grund der vielen Ursachen und Symptomen einer CMD reicht oft ein Arzt allein nicht aus, um eine eindeutige CMD-Diagnose stellen bzw. therapieren zu können. Um so wichtiger ist es, dass sich CMD-Betroffene an ein Ärztenetzwerk wenden, welches aus Ärzten und Behandlern diverser Fachrichtungen besteht und patientenbezogen miteinander arbeitet.

Bitte beachten Sie, dass die Kosten für eine Funktionsanalyse bisher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden und vom Patienten selbst zu bezahlen sind.


CMD-Diagnose - Schritt 1: Die manuelle Funktionsanalyse: Anamese & Kieferuntersuchung

Schritt 1: Die manuelle Funktionsanalyse

Die manuelle bzw. klinische Funktions- und Strukturanalyse stellt die Basis einer jeden Untersuchung auf eine Craniomandibuläre Dysfunktion und ist für CMD-Patienten als grundlegend anzusehen. Meist wird sie von Zahnärzten, Kieferorthopäden oder Physiotherapeuten durchgeführt. Die manuelle Funktionsanalyse beinhaltet eine ausführliche Anamnese, bei der vorliegende Schmerzen abgefragt, lokalisiert und eingeordnet werden, um mögliche Auslöser eingrenzen zu können.

Es folgt eine umfassende Untersuchung des gesamten Kausystems, der Kiefermuskulatur, der Kiefergelenke und der Zähne. Zudem werden mögliche Fehlstellungen des Körpers oder des Kopfes untersucht, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Hierbei tastet der Zahnarzt, Kieferorthopäde oder Physiotherapeut diverse Positionen der Kau- und Kopfmuskulatur mit den Fingerspitzen ab und prüft diese auf ihre Druckempfindlichkeit. Weiterhin gilt es zu untersuchen, ob beim Patienten Blockaden und Einschränkungen im Kauapparat sowie in der Körper- und Kopfhaltung vorliegen.

Um einen falschen Biss festzustellen bzw. weitere Informationen bezüglich der Okklusion des Patienten erhalten zu können, werden mittels einer färbenden Folie mögliche Frühkontakte der Zähne untersucht. Zudem sollte im Rahmen einer manuellen Funktionsanalyse ebenfalls die psychosoziale Belastung des Patienten betrachtet werden.

All diese Untersuchungen können maßgebliche Hinweise auf eine Craniomandibulären Dysfunktion geben. Sie dienen als Basisuntersuchungen, um im Falle einer CMD weitere Diagnoseverfahren sowie eine passende Therapie einleiten zu können.


CMD-Diagnose - Schritt 2: Die instrumentelle Funktionsanalyse

Schritt 2: Die instrumentelle Funktionsanalyse

Im Anschluss einer manuellen Funktions- und Strukturanalyse kann eine instrumentelle Funktionsanalyse durchgeführt werden, um die Bewegungen und Belastungen der Kiefermuskulatur näher zu analysieren und medizinische Aussagen über den Gesundheitszustand der Kiefergelenke zu treffen.

Bei der instrumentellen Funktionsanalyse werden meist Röntgenbilder, Biss- und Gesichtsbogen-Registrate verwendet, um eine genaue Lagebeziehung von Ober- und Unterkiefer sowie deren Verhältnis zueinander zu ermitteln. Um ein Biss-Registrat erstellen zu können, werden Abdrücke von Ober- und Unterkiefer genommen. Die Gesichtsbogenübertragung dient hingegen dazu, die genaue Position des Oberkiefers zum Gesichtsschädel zu ermitteln. Mit Hilfe dieser Daten lässt sich im Zahnlabor eine Modell anfertigen, dass anschließend in einen Artikulator (Kieferbewegungssimulator) eingesetzt wird, der die Kaubewegungen imitiert. Hierbei gewinnt man Rückschlüsse über den Funktionszustand des craniomandibulären Systems und welche Behandlungs- bzw. Therapiemaßnahmen getroffen werden müssen.

Heutzutage besteht ebenfalls die Möglichkeit, eine instrumentelle Funktionsanalyse mit Hilfe von computergestützten Verfahren durchzuführen, bei der die Bewegungen und der Kaudruck von Sensoren aufgezeichnet und die Messdaten digital dargestellt werden.

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