CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION
Häufigste CMD-Ursachen
Die Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion können unterschiedlicher Art sein, basieren aber zumeist auf einer Über- oder Fehlbelastung der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke. Doch wie kommt es zu dieser Fehlfunktion?
Der menschliche Kauapparat steht funktionell in engem Zusammenhang mit der gesamten Körperstruktur. So sind Bewegungsapparat, Kau- und Rückenmuskulatur eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Wird der Kauapparat betätigt, finden Bewegungen im Kiefer statt, die ebenfalls Bewegungen in Kopf, Hals, Rücken sowie in den Armen und Beinen auslösen.
Dabei stellt der Kauapparat eines der sensibelsten Systeme unseres Körpers dar. Bereits kleinste Veränderungen können als störend empfunden werden. Im Normalzustand haben die Zähne nur etwa 20 Minuten pro Tag direkten Kontakt. Die Kiefermuskulatur hat somit genügend Zeit, um sich regelmäßig zu erholen. Finden diese Ruhepausen durch andauernde Muskelanspannungen nicht statt, können unangenehme Verspannungen und Schmerzen die Folge sein.
Mögliche Ursachen andauender Muskelanspannungen
Andauende Muskelanspannungen können unterschiedliche Auslöser haben und zu Kiefergelenkbeschwerden oder muskulären Störungen im Kiefer- und Gesichtsbereich führen. Dazu zählen u.a.:
Zahnprobleme
Fehlhaltungen
Psyche
Bruxismus: Der Kiefer als Stressventil
Eine der häufigsten Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion ist Stress. Sowohl Stress am Arbeitsplatz als auch im Privatleben löst bei vielen Menschen Zähnepressen bzw. Zähneknirschen (Bruxismus) aus. Dies findet vorwiegend nachts statt, wobei viele CMD-Betroffene ebenfalls tagsüber die Zähne zusammenpressen. Dadurch werden nicht nur die Zähne geschädigt, sondern es entstehen auch Schmerzen in der überlasteten Kaumuskulatur und in den Kiefergelenken.
Warum? Weil es in unserer heutigen vielen Menschen immer schwerer fällt, Meinung und Emotionen herauszulassen und wortwörtlich lieber die „Zähne zusammenbeißen“. Nicht von ungefähr existiert die Redewendung, wenn jemand „verbissen“ ist. Auch das Zusammenbeißen der Zähne bzw. das Zähneknirschen ist eine unbewusste Reaktion des vegetativen Nervensystems auf Stress und Belastung. Es dient als Ventil, um nachts unverarbeitete tägliche Probleme zu verarbeiten.
Denn, wie bereits erwähnt, haben die menschlichen Zähne im Normalzustand nur etwa 20 Minuten pro Tag direkten Kontakt, die restliche Zeit sollten sich die Muskeln erholen. Fehlen allerdings diese Ruhepausen auf Grund andauernden Muskelanspannungen, steht der Kiefer kontinuierlich unter Druck. Insbesondere während des Schlafes, der Zeit, die dem Körper als Erholungsphase dienen sollte, wird durch Zähneknirschen bzw. Zusammenpressen der Zähne die Erholungsphase geraubt. Dies ist auch der Grund, warum viele CMD-Patienten sich nicht richtig ausgeschlafen fühlen bzw. schon erschöpft in den Tag starten.
Auch mangelnde Bewegung, Fehlhaltungen, Schlafstörungen, hohe Leistungsanforderungen in Schule, Beruf und Haushalt führen zu vermehrter Anspannung und Verspannung im Kopf- sowie Nackenbereich können zu einer Craniomandibulären Dysfunktion führen. Leider wird allerdings noch heute der Funktionszusammenhang zwischen Kopf- und Schulterorganen von vielen Ärzten und Therapeuten übersehen oder gar ignoriert.