CMD – Wie der Physio helfen kann

Der Physiotherapeut bietet Hilfe bei CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion

CMD – Wie der Physio helfen kann

Wussten Sie, dass der sogenannte Kaumuskel der stärkste Muskel im Körper des Menschen ist? Mit ihm können Unter- und Oberkiefer überhaupt erst aufeinander beißen. Dabei entsteht eine potentielle Kraft von bis zu 800 Nm, die über 80 Kilo bewegen könnte. In diesem Muskel liegt also ein ungeheures Potenzial, umgekehrt aber auch mögliche Belastungen, wenn der Kaumuskel und/oder der Kiefer (bzw. sein Gelenk) unter einer muskulären Funktionseinbuße oder sonstigen Funktionseinschränkung leidet.

Wenn das Kiefergelenk leidet, dann leiden Sie, Ihre Zähne und unter Umständen auch der ganze Körper…

Die Physiotherapie bei Craniomandibulärer Dysfunktion umfasst daher möglicherweise verschiedene Krankheitsbilder – sowie eine Gelenkfehlstellung oder auch eine Myopathie. Eine konsiliarische Kooperation wird neben der Untersuchung beim Physiotherapeuten auch von einer zahnärztlichen und damit klinischen Funktionsanalyse abgeleitet – und kann auf diese Weise echte Hilfe und Heilung ermöglichen!

Falls Sie sich jetzt fragen, ob jeder Schmerz im Kiefergelenk ein chronisches Leiden werden muss oder bereits eine Fehlfunktion darstellt…

Grundsätzlich zeigen Schmerzen sinnvollerweise an, dass irgendetwas nicht ganz in Ordnung ist. D.h. allerdings aber lange nicht, dass bereits eine Fehlfunktion im Kiefer oder sogar eine chronische, langwierige Erkrankung dieses besonderen Gelenkes vorliegen muss. Für den Fall, dass der Kiefer in seiner Funktion oder Motorik eingeschränkt oder gestört ist, kann sich dies in unterschiedlicher Form zeigen, z.B.

…können Schmerzen im Kiefer ganz plötzlich auftreten, weil es einen akuten Anlass gegeben hat, oder
…können Schmerzen im Kiefer die Folge einer längere Ereigniskette sein, die anfangs unbemerkt verlief.

Eine Fehlfunktion oder Funktionsstörung im Kiefer und seinem Gelenk liegt dann vor, wenn der Gelenkapparat zumindest teilweise defekt ist, zum Beispiel wenn sich Einzelteile (wie die Knorpelzwischenscheibe) verlagert haben oder auch Schäden am Unter- oder Oberkiefer vorliegen. Dies hat zur Folge, dass sich das gesamte Gelenk des Kiefers in eine Fehlstellung begibt und sich abnormal bewegt. In etwa 80 % der Fälle lässt sich eine Kiefer-Gelenkstörung auf Probleme mit den Zähnen bzw. im Mundraum zurückführen. Dazu zählen auch Störstellen an der Muskulatur oder an anderen Teilen des Knochengerüstes.

Bei einer Dysfunktion des Bewegungsapparates gerät auch die Muskulatur aus der Balance. Durch die andauernde fehlerhafte Leistungsanforderung verändert sich das Muskelgewebe – der überaktive Muskel kann nicht mehr in seine gesunde und ursprüngliche Ausgangslage zurückkehren.

Im weiteren Verlauf dieser unerwünschten Entwicklung bilden sich sogenannte Trigger-Punkte: Diese können (nicht zuletzt im Rahmen einer Physiotherapie) erfühlt werden und stellen als Muskel-Knoten-Punkte (zum Beispiel im Rachen oder in der Zungenwurzel) häufig auch den Ursprung von ausstrahlenden Schmerzen dar. Nicht selten äußert sich dies dann als Zahnschmerz, selbst bei völlig gesunden Zähnen. Wie jeder nachvollziehen kann, erhöht sich dadurch auch der Leidensdruck erheblich…